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Mein Haus, Mein Fahrrad, mein Problem!

WIR HABEN KEIN ERLEBEN - WIR ERZEUGEN ERLEBEN!

Und die Frage dabei ist nicht ob, sondern wie?

Was bedeutet also hypnosystemische Arbeit?

Hypnosystemisch

So könnte man sich jemanden vorstellen, der zeigt was er hat: Das ist mein Haus, mein Auto, meine Yacht. Sprachlich gesehen gehen wir allerdings auch immer davon aus, als hätte man ein Problem. So als würde man es besitzen und immer bei sich tragen wie eine Tasche. Es wird verdinglicht. So als wäre es auch immer da und nie anders - pausenlos und ohne Ausnahme. Schaut man aber einmal genauer hin, so hat man ein Problem nicht im Sinne eines Besitz anzeigenden Fürwortes, sondern man erzeugt ein Problem. Wie? Ganz autonom im eigenen Erleben. Das bedeutet mit jedem vermeintlichen Problem, das wir „haben“, geht naturgemäß ein ganzer Erlebnisprozess los - von Gedanken, Gefühlen, Bildern, Körperveränderungen, Atmung, Mimik, Gestik, Größen- und Raumwahrnehmung etc. Und das Ganze funktioniert auch noch blitzschnell und häufig unwillkürlich oder sogar unbewusst. Ein ganzes Netzwerk setzt sich rasend schnell zusammen und erzeugt ein Problemerleben! Oder hypnosystemisch gelesen - eine sogenannte Problemtrance.

 

Was ist eigentlich eine Trance?

 

Trance ist, kurz gesagt, ein Erlebniszustand, wo vorrangig unwillkürliche Prozesse das Erleben bestimmen, sprich Prozesse, die vorrangig nichts mit Deinem Verstand oder Deiner Kognition zu tun haben. In einer Trance verändert sich Deine Körperkoordination, Deine Atmung, Deine Gefühle, Deine Gedanken, Deine inneren Dialoge, Erinnerungen etc. Dabei bist Du auch entgegen aller landläufigen Vorstellungen nicht immer zwingend entspannt und in Dich gekehrt. Erlebst Du alltägliche Dinge in Form einer Trancequalität, dann geht das meistens einher mit einem Erleben, als würdest Du es gar nicht selbst tun und es wird meistens begleitet mit dem Satz: ES geschieht einfach, dass… Dieses ES sind jene unwillkürlichen Prozesse, die auch unbewusst sein können, und die in rasender Schnelle durch Stamm- und Zwischenhirnprozesse erzeugt und zusammengesetzt werden. Sie haben einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil, da Dein Verstand eigentlich nur hinterher klettern kann.

 

 

Und was ist dann Hypnose? 

 

Hypnose ist, einfach ausgedrückt, gezieltes Fokussieren von Aufmerksamkeit in ein gewünschtes Erleben oder in eine sogenannte Lösungstrance. Dieses gezielte Fokussieren hat dabei immer das Ziel, Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit herzustellen, da der hypnosystemische Ansatz davon ausgeht, dass hilfreiche und bereichernde Kompetenzen bereits im Erfahrungsrepertoire vorhanden sind und nicht erst neu entstehen müssen, sondern nur neu vernetzt werden. Alles an stimmigen Lösungen ist also schon vorhanden. Dabei kann weder etwas von Außen in einen Menschen „hineingepflanzt“ werden, noch kann jemand Dich dazu bringen etwas zu tun, was Du gar nicht willst (was häufig mit Hypnose gleichgesetzt wird.) Ja, im Grunde hypnotisieren wir uns ständig selbst im Alltag - als Beispiel: Sogenannte Glaubenssätze wie „Das schaffe ich nicht“, „Ich kann nichts!“ oder „Ich bin halt so“ sind selbsthypnotische Prozesse, die natürlich ein Erleben in uns hervorrufen und eine Realität konstruieren, die zwangsläufig nichts mit einer sogenannten Wahrheit zu tun haben muss. 

 

Das Ziel also einer jeder hypnosystemischen Arbeit ist es, jene unwillkürlichen (Trance-)Prozesse aufzudecken, bewusst zu machen und gezielt zu beeinflussen, sodass ein für Dich stimmiges Zielerleben entsteht. Dabei haben selbst lang erlebte, vielleicht sogar traumatisch erlebte Situationen oder sogar als chronisch benannte Leiden, keine feststehende „So-ist-es-eben-Qualität“, sondern Du lernst innerhalb der Sitzungen, dass Du eigene hilfreiche Kompetenzen und Einflussmöglichkeiten auf Dein Erleben hast und dieses in eine für Dich stimmige Richtung beeinflussen kannst. 

 

Denn wenn Du ein Problemerleben von innen heraus autonom erzeugen kannst, dann kannst Du erst recht auch ganz autonom eine Lösung bauen. 

Beispiele für Interventionen und Techniken in der hypnosystemischen Arbeit:

  • Trance- und imaginative Arbeit 
  • Arbeit mit inneren Seiten/Anteilen 

  • Arbeit mit Metaphern und inneren Bildern

  • Körperarbeit (Problem-Lösungsgymnastik)

Mögliche Anwendungsbereiche:

 

  • Angst

  • Aufregung/Lampenfieber

  • Selbstwert

  • Glaubenssätze

  • Trauer

  • Konflikte

  • Partnerschaft

  • Familie

  • Unzufriedenheit 

  • Schmerz

  • Wut/Ärger 

 

Hypnosystemische Konzepte sind von Gunther Schmidt entwickelt worden. Er kombiniert dabei die Erkenntnisse hypnotherapeutischer Arbeiten von Milton Erickson mit den systemischen Ansätzen aus der Familientherapie und Beratung. Das verknüpft die Annahmen, dass die Arbeit an und mit inneren internalen Prozessen (hypno) unweigerlich Auswirkungen auf Beziehungen und Umfeld (Kollegen, Partner, Familie) haben (systemisch), das natürlich mit in den Blick genommen werden muss. 

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