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Hypnosystemisch

Der Kopf ist laut, wohingegen der Körper flüstert

Hypnosystemische Beratungsarbeit legt ihren Fokus konsequent auf Ressourcen und Kompetenzen und vor allem darauf, wie diese bei leidvollem Erleben wieder aktiviert werden können.

Dabei verbindet der Ansatz zwei wichtige Prozesse des menschlichen Erlebens miteinander: die Unwillkürlichen sowie die bewusst Kognitiven. Als Beispiel: wenn wir Trauer empfinden, dann ist das nicht nur ein Gefühl von Traurigkeit, das sich breit macht. Ein ganzes Netzwerk an unterschiedlichen Erlebniselementen wird rasend schnell aktiviert - unsere Körperhaltung verändert sich, unsere Atmung, unsere inneren Filme und vielleicht auch Dialoge, unser gefühltes (räumliches) Erleben, Tränen rinnen die Wangen herunter, Erinnerungen etc. All das setzt sich in Sekundenschnelle zusammen zu einem Erleben, das wir Traurigkeit nennen. 

 

Daher gilt, alles, was wir als leidvoll erleben oder gemeinhin als Problem bezeichnen, geht mit einer ganz spezifischen inneren Organisation von Erleben einher, das wie eine Trance unsere Wahrnehmung beherrscht. Hypnosystemisch würde man von einer Problemtrance sprechen, mit der wir uns quasi selbsthypnotisch, natürlich nicht bewusst willentlich, im „Griff haben“. 

Trance

Trance ist, kurz gesagt, ein Erlebniszustand, wo vorrangig unwillkürliche Prozesse das Erleben bestimmen, sprich Prozesse, die vorrangig nichts mit Deinem Verstand oder Deiner Kognition zu tun haben. In einer Trance verändert sich Deine Körperkoordination, Deine Atmung, Deine Gefühle, Deine Gedanken, Deine inneren Dialoge, Erinnerungen etc. Dabei bist Du auch entgegen aller landläufigen Vorstellungen nicht immer zwingend entspannt und in Dich gekehrt. Erlebst Du alltägliche Dinge in Form einer Trancequalität, dann geht das meistens einher mit einem Erleben, als würdest Du es gar nicht selbst tun und es wird meistens begleitet mit dem Satz: ES geschieht einfach, dass… Dieses ES sind jene unwillkürlichen Prozesse, die auch unbewusst sein können, und die in rasender Schnelle durch Stamm- und Zwischenhirnprozesse erzeugt und zusammengesetzt werden. Sie haben einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil, da Dein Verstand eigentlich nur hinterher klettern kann.

Hypnose

Hypnose ist, einfach ausgedrückt, gezieltes Fokussieren von Aufmerksamkeit in ein gewünschtes Erleben oder in eine sogenannte Lösungstrance. Dieses gezielte Fokussieren hat dabei immer das Ziel, Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit herzustellen, da der hypnosystemische Ansatz davon ausgeht, dass hilfreiche und bereichernde Kompetenzen bereits im Erfahrungsrepertoire vorhanden sind und nicht erst neu entstehen müssen, sondern nur neu vernetzt werden. Alles an stimmigen Lösungen ist also schon vorhanden. Dabei kann weder etwas von Außen in einen Menschen „hineingepflanzt“ werden, noch kann jemand Dich dazu bringen etwas zu tun, was Du gar nicht willst (was häufig mit Hypnose gleichgesetzt wird.) Ja, im Grunde hypnotisieren wir uns ständig selbst im Alltag - als Beispiel: Sogenannte Glaubenssätze wie „Das schaffe ich nicht“, „Ich kann nichts!“ oder „Ich bin halt so“ sind selbsthypnotische Prozesse, die natürlich ein Erleben in uns hervorrufen und eine Realität konstruieren, die zwangsläufig nichts mit einer sogenannten Wahrheit zu tun haben müssen

Das Ziel also einer jeder hypnosystemischen Arbeit ist es, jene unwillkürlichen (Trance-)Prozesse aufzudecken, bewusst zu machen und gezielt zu beeinflussen, sodass ein für Dich stimmiges Zielerleben entsteht. Quasi aus der Problem- in eine Lösungsttrance zu kommen, in dem Du Unterschiede im vorherrschenden Erlebensnetzwerk einbaust und dadurch den Weg zu innerem Kompetenz- und Ressourcenerleben bekommst. Handlungsspielräume und Wahlmöglichkeiten sollen dadurch wieder eröffnet werden.

Dabei haben selbst lang erlebte, vielleicht sogar traumatisch erlebte Situationen oder sogar als chronisch benannte Leiden, keine feststehende „So-ist-es-eben-Qualität“, sondern Du lernst innerhalb der Sitzungen, dass Du eigene hilfreiche Kompetenzen und Einflussmöglichkeiten auf Dein Erleben hast und dieses in eine für Dich stimmige Richtung beeinflussen kannst. 

Beispiele für Interventionen und Techniken in der hypnosystemischen Arbeit

  • Trance- und imaginative Arbeit 

  • Arbeit mit inneren Seiten/Anteilen 

  • Arbeit mit Metaphern und inneren Bildern

  • Körperarbeit (Problem-Lösungsgymnastik)

  • Trancerekonstruktionen 

  • etc. ​

Achtung: Ich biete keine klassische Hypnose an!

Mögliche Anwendungsbereiche

  • Angst

  • Aufregung/Lampenfieber

  • Selbstwert

  • Glaubenssätze

  • Trauer

  • Konflikte (innen wie außen)

  • Partnerschaft

  • Familie

  • Unzufriedenheit 

  • Schmerz

  • Wut/Ärger 

Hypnosystemische Konzepte sind von Dr. Gunther Schmidt entwickelt worden. Er kombiniert dabei die Erkenntnisse hypnotherapeutischer Arbeiten von Milton Erickson mit den systemischen Ansätzen aus der Familientherapie und Beratung. Das verknüpft die Annahmen, dass die Arbeit an und mit inneren internalen Prozessen (hypno) unweigerlich Auswirkungen auf Beziehungen und Umfeld (Kollegen, Partner, Familie) haben (systemisch), das natürlich mit in den Blick genommen werden muss. 

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